Vorbereitung des Servers

Vor der Installation sollte man über die Hardware (DMA, Portadressen, IRQ) des zu installierenden Systems informiert sein und sicherstellen, dass nach Möglichkeit hochwertige Komponenten für den Server zum Einsatz kommen.

Als Festplattentyp sind SCSI-Geräte zu bevorzugen, auch wenn inzwischen EIDE-Platten mit ähnlichen Leistungsmerkmalen angeboten werden. Die Größe der Festplatte richtet sich nach der Anzahl der Benutzer auf dem Server und den zu installierenden Anwendungen. Als Faustregel gilt: pro Nutzer 10 MByte und für Anwendungen 20 GByte. Damit kommen Festplatten ab 30 GByte Größe in Frage. Natürlich kann man in kleineren Netzwerken auch mit weniger Festplattenspeicher auskommen. Auch im Hinblick auf die spätere Performance und Datensicherung bieten SCSI-Geräte weitere Vorteile. So können bis zu 8, an neuere Controller sogar bis zu 16 SCSI-Geräte angeschlossen werden. Auch die Datendurchsatzraten sollten bei SCSI- oder EIDE-Geräten ab 3 MByte/s liegen, damit der Server alle Anfragen schnell beantworten kann.

Zur Installation benötigt der Server ein CD-ROM-Laufwerk, wobei es hier eine untergeordnete Rolle spielt, ob es sich dabei um ein ATAPI- oder SCSI-Gerät handelt. Ferner benötigt man schnelle Netzwerkkarten und viel Arbeitsspeicher. Zu empfehlen sind strukturierte Verkabelungen mit 100 MBit und Arbeitsspeicher von 512 MByte an aufwärts.

Um Netware 5.1 zu installieren, ist auf der Festplatte eine primäre DOS-Partition (FAT16! ca. 500 MByte) anzulegen. Der Rest der Festplatte bleibt zunächst ungenutzt. Es muss ein minimales DOS (6.22) installiert und Treiber für das CD-ROM-Laufwerk geladen werden. Die Startdateien könnten für ein EIDE-System etwa so aussehen:

config.sys FILES=12
BUFFERS=15
LASTDRIVE=Z
DEVICE=C:\COMMAND\TEAC_CDI.SYS /D:CD-LW
  
autoexec.bat @ECHO OFF
PATH C:\;C:\COMMAND
keyb2
LH C:\COMMAND\MSCDEX /M:10 /D:CD-LW

Nachdem diese Schritte durchgeführt wurden sollte man folgende Dinge vor der Serverinstallation bedenken.

In dem hier dargestellten Beispiel hat der Server zunächst nur eine Netzwerkkarte, eine EIDE-Festplatte, ein ATAPI-CD-ROM und 128 MByte Arbeitsspeicher. Die Installation erfolgt Menü gesteuert und der Benutzer wird nur an ganz wenigen Stellen aufgefordert Einstellungen zu treffen oder zu korrigieren. Vor der eigentlichen Installation muß man die Einstellungen der Netzwerkkarte prüfen und eventuell mit Jumpern oder einem Setupprogramm einstellen. Bei mehreren Netzwerkkarten muß darauf geachtet werden, dass keine Konflikte zwischen den Karten und anderen Komponenten im Rechner auftreten.

Vor der Installation sollte man sich Gedanken über die Aufteilung der Festplatte machen. Bei einer Standardinstallation wird der gesamte Platz für das Volume SYS benutzt. Eine nachträgliche Veränderung ist ohne Datenverlust nicht möglich. Deshalb empfiehlt sich bei der Aufteilung einer ca. 10 GByte großen Festplatte die Unterteilung in mindestens 3 Volumes. Auf diese Einteilung und spezielle Einstellungen für die einzelnen Volumes kann man nur bei der benutzerdefinierten Installation Einfluss nehmen. Aus diesem Grund sollte man eine benutzerdefinierte Installation durchführen.

Volume

Größe

Inhalt

SYS:

1 - 2 GByte

Serverdateien

APPS:

ca. 3 GByte

Platz für Programme

USER:

ca. 2 GByte

Platz für Nutzerdaten

TEMP:

500 MByte

Platz für temporäre Dateien (bzw. zum Datenaustausch)

Der momentan unverbrauchte Platz kann jederzeit (bei Bedarf) den einzelnen Volumes zur Verfügung gestellt werden.

Diese Einteilung kann später durch den Einbau zusätzlicher Platten problemlos erweitert werden, oder bei größeren Festplatten von vornherein großzügiger gewählt werden.

Wichtig:

Auf jeder Festplatte kann es nur eine Netware-Partition geben. Diese sollte den gesamten restlichen Platz einnehmen. In dieser Netware-Partition können dann beliebig viele Volumes angelegt werden. Ein spätere Veränderung der Netware-Partition ist ohne Datenverlust nur mit teueren Zusatztools möglich.