3. Allseitige Druckausbreitung in Gasen


Ein Rohr mit einem Durchmesser zwischen 5 mm und 10 mm und einer Länge von mindestens 30 cm wird in einen durchbohrten Stopfen gesteckt und mit diesem so in einer Plastflasche befestigt, daß es bis dicht über den Boden reicht. Im Notfall sind hierfür auch ein steiferer Plasteschlauch oder zwei übereinander befestigte Trinkröhrchen geeignet. An der oberen öffnung muß sich das Rohr allmählich verengen. Bei einem Glasrohr läßt sich das durch Erhitzen in einer Flamme und nachfolgendem Ausziehen erreichen. Thermoplaste kann man in siedendem Wasser weich machen und danach mit einer Zange in die gewünschte Form bringen und abkühlen lassen. Metalle lassen sich kalt mit der Zange oder dem Hammer verformen.
Die Plastflasche wird einige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. Sie wird in beide Hände genommen und damit wird auf ihre Seitenwand ein Druck ausgeübt. Aus dem Steigrohr spritzt ein Wasserstrahl (siehe Bild).
Zu Beginn des Experiments hatte die Luft innerhalb und außerhalb der Flasche den gleichen Druck. Die von den Händen ausgeübte, horizontal gerichtete Druckkraft verursacht einen zusätzlichen Druck, der sich in der Luft der Flasche allseitig ausbreitet. Er übt eine senkrecht nach unten gerichtete Druckkraft auf die Wasseroberfläche aus. Sie bedingt einen Druck im Wasser, der sich ebenfalls allseitig ausbreitet und das Wasser nach oben aus der Düse herausdrückt.
Diese beschriebene Anordnung kann auch als Spritzflasche benutzt werden, der man Flüssigkeiten (z.B. destilliertes Wasser, gefärbtes Wasser) bei Bedarf leicht und dosiert entnehmen kann.