9. Mikromanometer
Mikromanometer ermöglichen die Messung kleiner Druckdifferenzen. Zur
Herstellung eines Mikromanometers wird eine große Plasteflasche mit einem
durchbohrten Stopfen versehen. In diesem Stopfen befindet sich ein Glasrohr, auf
dem ein dünner Gummischlauch befestigt ist. In das andere Ende dieses ca. 1 m
langen Gummischlauches wird ein Stück eines dicken Trinkrohres oder der
vordere Teil der Hülle eines Kugelschreibers gesteckt. In halber Höhe
der Plasteflasche wird ein ca. 20 cm langes Glasrohr, das einen Innendurchmesser
von etwa 3 mm besitzt, eingeklebt. Durch Verwendung von z. B. Silikonkautschuk
sollte die Klebestelle elastisch sein, so daß der Neigungswinkel des Glasrohres
gegenüber der Horizontalen verändert werden kann. Das erfolgt dadurch,
daß das äußere Ende des Glasrohres auf einem Stativ aufliegt.
An dem Stativ ist ebenfalls eine Skale befestigt, die sich hinter dem Glasrohr
befindet. Sie ist mit einer Millimeter-Einteilung versehen. Bei einem
Neigungswinkel des Glasrohres von 6° gegenüber der Horizontalen entspricht
1 mm auf der Skale einer Druckänderung von ca. 1 Pa. Die Plasteflasche wird
soweit mit gefärbtem Wasser gefüllt, daß die Wassersäule
bis etwa in die Mitte der Skale reicht. Bei diesem Nullpunkt der Skale ist der
angezeigte Druck gleich dem Luftdruck (siehe Bild). Zur Messung der Abweichung
des Drucks von diesem Betrag bringt man das Glasrohr am Ende des Gummischlauches
in die jeweilige Luftströmung. Hält man die öffnung des
Glasrohres dem Luftstrom entgegen, so zeigt das Mikromanometer den jeweiligen
Gesamtdruck an. Er ist größer als der Luftdruck. Zeigt das Glasrohr
senkrecht zur Strömungsrichtung, so wird der statische Druck in der
Strömung angezeigt. Er ist kleiner als der Luftdruck. Die Untersuchung der
Druckverhältnisse um eine umströmte Tragfläche kann im einfachsten
Falle dadurch erfolgen, daß man die öffnung des Trinkröhrchens
wenige Millimeter über die Tragflächenoberfläche hält. Ist
dabei das Röhrchen oberhalb und unterhalb der Tragfläche senkrecht zu
deren Oberfläche gerichtet, so wird der jeweilige statische Druck angezeigt.
Man erkennt unterhalb der Tragfläche einen erhöhten Druck, oberhalb der
Tragfläche dagegen einen Sog.