Schriftliche Abschlussprüfung Physik 1998/99
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Lösung
Aufgabe 1 Mechanik
(Bitte beachten
Sie den Hinweis am Ende der Seite)
1.1 Der Wagen mit dem darauf befindlichen Körper fahrt mit steigender Geschwindigkeit die geneigte Ebene herunter, der Körper bleibt dabei auf dem Wagen stehen. Am Ende der geneigten Ebene stößt der Wagen an ein Hindernis. Der Wagen bleibt stehen, der Körper auf dem Wagen rutscht jedoch in Fahrtrichtung herunter.
1.2
Bei diesem Vorgang wirkt das Trägheitsgesetz:
Ein Körper ändert seinen Bewegungszustand nur dann, wenn eine Kraft auf ihn
einwirkt.
Die abbremsende Kraft wirkt auf den Wagen, auf den Körper wegen der relativ
geringen Haftreibungskraft jedoch nur in geringem Maße. Daher behält der Körper seinen
Bewegungszustand bei ("fährt" weiter) und rutscht beim plötzlichen Anhalten
des Wagens somit herunter.
1.3 Um Personen bei frontalen Auffahrunfällen zu schützen, müssen diese in Fahrzeugen angeschnallt werden. Sonst könnten sich diese im Moment des Aufpralls ungewollt schnell nach vorn bewegen und somit schwer verletzt werden.
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Lösung Aufgabe 2 Mechanische Schwingungen und Wellen
2.1
Die Schallwelle breitet sich allseitig und mit gleich bleibender Geschwindigkeit
aus.
(Weitere mögliche Antworten: Schallwellen werden an Hindernissen reflektiert, an Kanten
gebeugt und beim Übergang zwischen Medien mit unterschiedlicher
Ausbreitungsgeschwindigkeit gebrochen.)
2.2
ges.: T
geg.: f = 440 Hz
Lösung: T = 1 / f
T = 1 / 440 Hz
T = 1 / 440 s-1
T = 0,00227 s
Die Periodendauer beträgt 0,0027 s.
2.3
Beispiel: Schallausbreitung des Motorgeräusches in Autos
Um die Ausbreitung dieses Schalls zu verringern, werden in den Kühlerhauben
Dämpfungsmatten eingebaut. Diese Matten haben eine unregelmäßige Oberfläche sowie
einen unregelmäßigen Aufbau, der viel Luft enthält.
Der Schall wird somit an der Oberfläche der Matten in viele Richtungen reflektiert sowie
in großem Umfang absorbiert. Somit wird die Ausbreitung des Schalls stark vermindert.
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Lösung Aufgabe 3 Thermodynamik
3.1
3.2 Im Zeitraum 0 min £ t £ 4 min wird das Eis geschmolzen. In diesem Zeitraum wird die zugeführte
Wärme dazu benutzt, die starre Anordnung der Teilchen des Eises aufzulösen, man nennt
die dafür nötige Wärme auch Schmelzwärme.
Im Zeitraum 6 min £
t £ 9 min wird die zugeführte Wärme zum Erwärmen
des Wassers genutzt.
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4.1.1
Animation: Gregor Schulze
Der Dauermagnet wird in den Spulenkern eingeführt und wieder heraus gezogen. Am Spannungsmesser ist eine Induktionsspannung zu erkennen.
4.1.2 a) Schnellere Bewegung des Dauermagneten
b) Verwendung einer höheren Windungszahl der Spule
(Weitere mögliche Antworten wären:
- Verwendung eines stärkeren Dauermagneten
- Verwendung einer Spule mit größerer Querschnittsfläche
- Verwendung eines Eisenkerns)4.2 ges.: N2
geg.: N1 = 4600
U1 = 230 V
U2 = 8 V
Lösung:
N2 = 160
Die geeignete Windungszahl beträgt 160 Windungen.
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Lösung Aufgabe 5 Elektrizitätslehre
5.1 Schülerexperiment
Vorbereitung:
Schaltplan:
Messwerttabelle:
U in V 0 0,24 1,43 2,71 4,23 I in mA 0 23,1 46,1 64,5 81,0
Für das gegebene Bauelement gilt das Ohmsche Gesetz nicht, da die Spannung U nicht proportional zur Stromstärke I ist.
Bei dem verwendeten Bauelement handelt es sich um eine Glühlampe.
5.2.1 ges.: R
geg.: l = 240 m
A = 0,4 mm²
rKupfer = 0,0172
Lösung:
R = 10,32 W
Der Widerstand beträgt 10,32 Ohm.5.2.2 Wenn die Querschnittsfläche nur halb so groß ist, wird der Widerstand doppelt so groß ist, weil der Widerstand umgekehrt proportional zur Querschnittsfläche ist.
5.2.3 Wenn ein Eisendraht erwärmt wird, so erhöht sich der Widerstand des Drahtes.
Je höher die Temperatur wird, desto schneller ist auch die Bewegung der Atome im Metallgitter des Eisens. Die sich gerichtet zwischen diesen Atomen bewegenden Elektronen stoßen daher häufiger an die Gitterbausteine an, der Widerstand erhöht sich also.
5.3.1 Wird die Glühlampe ohne Vorwiderstand betrieben, so wird diese wegen der Überspannung durchbrennen", das heißt der Glühdraht schmilzt wegen der zu hohen Spannung. Am Vorwiderstand fällt ein Teil der Gesamtspannung ab (im unverzweigten Stromkreis ist die Gesamtspannung gleich der Summe aller Teilspannungen), so dass an der Glühlampe nur die für sie vorgesehene Spannung anliegt.
5.3.2 ges.: RV
geg.: UL = 3 V
IL = 0,1 A
Uges = 12 V
Lösung:
UV = Uges - UL
UV = 12 V - 3 V
UV = 9 V
IV = IL = 0,1 A
Der Vorwiderstand beträgt 90 Ohm.
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6.1.1
6.1.2 Abschnitt I: gleichmäßig beschleunigte Bewegung, da v ~ t
Abschnitt II: gleichförmige Bewegung, da v = konstant
Abschnitt III: gleichmäßig beschleunigte (verzögerte) Bewegung, da v ~ t
Abschnitt IV: gleichförmige Bewegung, da v = konstant6.1.3 ges.: a
geg.: v = 54 km/h = 15 m/s
t = 150 s
Lösung:
Die Beschleunigung beträgt 0,1 m/s².6.1.4 Die Beschleunigung beträgt 0, da sich die Geschwindigkeit im Abschnitt II nicht ändert.
6.1.5 ges.: s
geg.: t = 90 s
v = 54 km/h = 15 m/s
Lösung:
s = v · t
s = 15 m/s · 90 s
s = 1350 m
Das Schienenfahrzeug legt im Abschnitt II einen Weg von 1350 m zurück.6.1.6 ges.: F
geg.: m = 60 t = 60000 kg
a = 0,25 m/s²
Lösung:
F = m · a
F = 60000 kg · 0,25 m/s²
F = 15000 N
F = 15 kN
Es ist eine Bremskraft von 15 kN notwendig.
6.2.1 ymax = 1,5 cm
6.2.2 TII < TI
6.2.3 ges.: f
geg.: TII = 0,4 s
Lösung:
Die Frequenz der Schwingung II beträgt 2,5 Hz.6.2.4 Schwingung II ist eine gedämpfte Schwingung, da die Amplitude abnimmt.
6.2.5 Epot « Ekin
Ekin ® Etherm.6.2.6 Ungedämpfte mechanische Schwingung: Uhrenpendel
Gedämpfte mechanische Schwingung: Stoßdämpfer
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Lösung Aufgabe 7 Energie, Umwelt, Mensch
7.1.1
1 | Gehäuse (mit Kühlwasser) |
2 | Kolben |
3 | Einlassventil |
4 | Zündkerze |
5 | Auslassventil |
6 | Pleuelstange |
7.1.2 Echem ® Etherm ®Ekin
Ekin ® Etherm (Reibung)
7.1.3 Dies bedeutet, dass nur 25% der aufgewendeten chemischen Energie als nutzbare kinetische Energie nach Umwandlung im Motor zur Verfügung stehen, der Rest der chemischen Energie wird als thermische Energie an die Umwelt abgegeben.
7.1.4 Ein Grund dafür liegt in der wesentlich geringeren Reichweite der Fahrzeuge, da sich die zum Fahren benötigte elektrische Energie in den zur Zeit verwendeten Batterien nur schlecht speichern lässt und große Batterien daher ein sehr großes Gewicht haben.
7.1.5 Wasser ist ein sehr gutes Kühlmittel, weil es billig, ungefährlich und damit einfach zu handhaben ist sowie auf Grund seiner großen Wärmekapazität sehr viel Wärme vom Motor abführen kann.
7.2.1 ges.: K (monatliche Kosten)
geg.: Preis Pr = 0,25 DM/kWh
P = 2000 W = 2 kW
t = 0,5 h/Tag = 0,5 h/d
Lösung:
K = P · t · 30d · Pr
K = 2 kW · 0,5 h/d · 30 d · 0,25 DM/kWh
K = 7,50 DM
Die monatlichen Kosten betragen 7,50 DM.7.2.2 Ein elektrisches Gerät, das elektrische Energie in thermische Energie umwandelt, ist das Bügeleisen.
7.2.3 Energiesparlampen können zur Energieeinsparung im Haushalt beitragen.
7.3.1 Eth = 5 · 6 h · 1000 kJ/h
Eth = 30000 kJ
Fünf Sonnenkollektoren können in 6 Stunden 30000 kJ thermische Energie an das Wasser abgeben.7.3.2 ges.: Q
geg.: V = 200 l ® m = 200 kg
DJ = 30 K
c =
Lösung: Q = m · c · DJ
Q = 200 kg · 4,1868 · 30 K
Q = 25120,8 kJ
Mit der Energie können 200 l Wasser von 20°C auf 50°C erwärmt werden.7.3.3 Sonnenkollektoren nutzen erneuerbare Energiequellen und sind daher umweltfreundlich, da sie z.B. bei der Erwärmung des Wassers keine Abgase erzeugen.
7.4.1 Die Eigenschaft, dass Wasser mechanische Arbeit verrichten kann, wurde früher bei Wassermühlen genutzt. Dabei floss Wasser aus einem Bach auf das Wasserrad der Mühle und versetzte dieses in Drehungen. Im Innern der Mühle konnte dadurch Getreide zu Mehl gemahlen werden.
7.4.2 Die Energie der Flüsse bei Hochwasser nimmt zu, weil
- die Flüsse eine höhere potentielle Energie auf Grund der größeren Wassermenge und damit der Masse des Wassers haben;
- auf Grund der höheren Fließgeschwindigkeit der Flüsse die Flüsse eine höhere kinetische Energie besitzen, da die kinetische Energie zum Quadrat der Fließgeschwindigkeit direkt proportional ist.
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Hinweis: Die vorliegenden Lösungen sind Musterlösungen des jeweiligen Autors und keine offiziellen Lösungen des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus. Der Autor garantiert nicht für die Vollständigkeit und Richtigkeit der vorliegenden Lösung.
Herzlichen Dank an meine Kollegin Ines Stiller, die diese Lösungen kritisch begutachtete.