2.2.1.13. Unterprogramme

Nächste Seite

Um lange und unübersichtliche Programme in leicht zu überschauende Teilprogramme zu zerlegen gibt es in den meisten Höheren Programmiersprachen die Möglichkeit Unterprogramme zu erzeugen. Sie enthalten eine mehrmals im Programm benötigte Folge von Anweisungen und werden aus dem Hauptprogramm als ein einziger Befehl aufgerufen. In den meisten HLL unterscheidet man zwei Arten von Unterprogrammen: Funktionen und Prozeduren.
In TI-85 BASIC dagegen gibt es keinen direkten Unterschied zwischen Hauptprogramm und Unterprogrammen. Alle Programme lassen sich als Unterprogramm von einem anderen Programm aufrufen. Unterprogramm und Hauptprogramm haben Zugriff auf die gleichen Variablen.
Marken dagegen gelten nur in einem Programm, d.h. eine im Hauptprogramm deklarierte Marke kann nicht vom Unterprogramm aus angesprungen werden.

unterprog.gif (3418 Byte)

Nach dem Aufruf eines Unterprogramm wird die Ausführung des Programmes mit der ersten Anweisung im Unterprogramm weitergeführt. Alle weiteren Anweisungen werden sequentiell abgearbeitet, bis das Ende des Unterprogramms erreicht ist, oder ein "Return" Befehl erscheint.

Return

Der "Return" Befehl veranlasst den sofortigen Abbruch des Unterprogrammes und den Rücksprung ins Hauptprogramm. Er kann an jeder beliebigen Stelle im Unterprogramm stehen, z.B. in einer Schleife.
Am Ende jedes Unterprogrammes steht ein steht ein impliziertes "Return", d.h. der Interpreter springt zurück ins Hauptprogramm, da im Unterprogramm keine weiteren Anweisungen mehr auszuführen sind. Ein Return wird somit durchgeführt, ohne dass der Befehl extra noch einmal steht.

Wird "Return" vom Hauptprogramm aus ausgeführt, so wird das Programm sofort beendet und das Eingabedisplay wird angezeigt. Es hat an dieser Stelle die selbe Funktion wie der "stop" Befehl.

Aufruf eines Unterprogramm in TI-85 BASIC:
 

:[Name des Unterprogrammes]

Rücksprung zum Hauptprogramm aus einem Unterprogramm:
 

:Return

Hinweis: Prinzipiell sind Unterprogramme in der TI-85 BASIC Programmierung nur sinnvoll, wenn mehrere Programme darauf zugreifen oder der Quelltext sehr umfangreich ist. Ansonsten sind Goto- Anweisungen oder Schleifen meist effektiver, um einen Anweisungsblock wiederholt ausführen zu können.

2.2.1.14. Sonstige Befehle

Stop

Der Stop Befehl beendet die Ausführung des Programmes sofort und kehrt zur Eingabeaufforderung zurück. Er kann an jeder beliebigen Stelle im Programm stehen.

Anwendung:
 

:Stop

Pause

Die Pause Anweisung hält die Programmausführung solange an, bis die [ENTER] Taste betätigt wird. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn mehr als 8 Werte hintereinander ausgegeben werden. Die oberen Zeilen des Displays werden nach oben gescrollt und sind nicht mehr lesbar. Wird dagegen nach dem 8. Ausgabewert der Pause-Befehl in das Programm gesetzt, so können alle Werte in Ruhe betrachtet werden.
Weiterhin ist der Befehl notwendig, wenn ein Funktionsgraph eingeblendet wird. Der Taschenrechner wechselt sofort nach dem Zeichnen des Graphen zurück in den Eingabemodus und führt weitere Programmanweisungen aus. Pause hält das Programm im Graphmodus an um den gezeichneten Graph untersuchen zu können.

Die Anweisung kann mit oder ohne Argument verwendet werden. Argument kann beispielsweise eine Zeichenfolge oder eine Variable sein, die während der Pause angezeigt wird.
Hinweis: Wird "Pause" mit einem Argument verwendet, so wechselt der Taschenrechner in die Eingabeaufforderung um es anzuzeigen. Soll das Programm im Graph Modus angehalten werden, so darf "Pause" keine Argumente erhalten.

Anwendung:
 

:Pause

oder

:Pause "[Zeichenfolge]

oder

:Pause [Variable]

Beispiele:
 

Anweisung Ausgabe
:y1=x^4+x-4
:DispG
:Pause
Der Graph wird angezeigt. Die Programmausführung hält danach an und wartet bis die Taste [ENTER] gedrückt wird.
:Disp W1, W2, W3, W4, W5, W6, W7
:Pause "[ENTER wenn weiter]"
:Disp W8, W9
1
2
3
4
5
6
7
ENTER wenn weiter
8
9