Die elektromagnetische Induktion in Experimenten


Vorbemerkungen


Die elektromagnetische Induktion stellt eine - sowohl aus physikalischer als auch aus technisch-praktischer Sicht - äußerst bedeutsame Erscheinung dar. Physikalisch belegt sie die enge Verknüpfung von elektrischen und magnetischen Feldern. Sie zeigt, dass jedes sich verändernde magnetische Feld untrennbar mit einem elektrischen Feld verknüpft ist. Aus technischer Sicht stellt sie die unmittelbare Basis ganzer Industriezweige dar. Ein Leben ohne elektromagnetische Induktion ist für uns unvorstellbar.
Die elektromagnetische Induktion ist die Grundlage der Umwandlung mechanischer Energie in elektrische Energie mit einem sehr hohem Wirkungsgrad. Fast unsere gesamte Elektroenergie wird auf diesem Wege gewonnen. Diese Umwandlung vollzieht sich in Generatoren.
Die elektromagnetische Induktion ermöglicht die verlustarme Übertragung elektrischer Energie durch Umspannen. Nur dadurch ist es möglich, elektrische Energie wirtschaftlich über sehr große Entfernungen zu transportieren. Das Umspannen erfolgt in Transformatoren, die auch im Haushalt dafür sorgen, dass jedes Gerät mit der erforderlichen Spannung versorgt wird.
Die elektromagnetische Induktion ermöglicht die verlustarme Rückverwandlung von elektrischer Energie in mechanische Energie. Das erfolgt in der Technik meistens durch Drehstrommotoren. Das magnetische Drehfeld versetzt den Anker durch Induktionseffekte in Bewegung.
Die elektromagnetische Induktion ermöglicht die leistungsarme Begrenzung der elektrischen Stromstärke im Wechselstromkreis. Diese Begrenzung erfolgt durch Drosselspulen, die infolge der Selbstinduktion die Stromstärke bzw. die Spannung verringern, ohne dass dabei wesentliche Teile der elektrischen Energie -wie bei einem ohmschen Widerstand- in thermische Energie umgewandelt werden.
Die elektromagnetische Induktion stellt eine wesentliche physikalische Grundlage der Erzeugung elektromagnetischer Schwingungen dar. Dabei wirkt die Induktivität einer Spule mit der Kapazität eines Kondensators zusammen, so dass periodisch elektrische Feldenergie in magnetische Feldenergie und umgekehrt umgewandelt wird.
Schließlich ist die elektromagnetische Induktion Grundlage der Erzeugung und des Wesens elektromagnetischer Wellen. Eine Antenne (Dipol) schwingt auf Grund ihrer Induktivität (und Kapazität) als Sendeantenne in ihrer Eigenfrequenz. Das Entstehen erzwungener Schwingungen in der Empfangsantenne ist ebenfalls teilweise auf den Induktionsvorgang zurückzuführen.
Im Folgenden wird als Anregung für eine attraktive und anschauliche Unterrichtsgestaltung ein Überblick über experimentelle Möglichkeiten gegeben. Die dabei gewählte Abfolge in der Darstellung und Untersuchung der Phänomene ist eine mögliche, die entsprechend den Wünschen und Bedingungen verändert werden kann. Das betrifft insbesondere die Einordnung des Lenzschen Gesetzes, der Selbstinduktion und der Wirbelströme sowie der Induktionserscheinungen bei Verwendung von Wechselstrom.

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