2019 05 Digitalisierung an der Pufendorf-GS
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Gehört unsere Schule zu den "digitalen Vorreitern" in Sachsen???
Genau das fragten wir uns, als im Zuge der Förderung der Digitalisierung sächsischer Schulen mehrere verschiedene Anfragen an uns herangetragen wurden. Es sollte sogar ein Film über uns gedreht werden! Nach einem langen Gespräch mit der Regisseurin und einer Vertreterin des SMK haben wir uns aber dagegen entschieden - weil im alltäglichen Schulbetrieb doch nicht alles so problemlos läuft, wie es der Film darstellen wollte.
Einige Tage später erhielten wir eine Anfrage einer Agentur, die ein Porträt über unsere Schule zum gleichen Thema für das Kultusministerium verfassen wollte. Ausführlich füllten wir den beiliegenden Fragebogen aus und lächelten brav, als in der Woche darauf der Fotograf kam, um unsere "digitale Arbeit" abzulichten.
Am Dienstag, dem 04.06.19, erreichte uns dann der Hinweis, dass wir "im Internet" seien. Nämlich genau hier:
https://www.tag24.de/nachrichten/zwoenitz-pufendorf-grundschule-digital-tafel-abgeschafft-interaktive-schultafel-1086375
https://www.tag24.de/nachrichten/zwoenitz-pufendorf-grundschule-digital-tafel-abgeschafft-interaktive-schultafel-1086375
So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Und so war das auch nicht mit uns abgesprochen worden.
Also sendeten wir eine Mailanfrage an die zuständige Redakteurin, die uns den Fragebogen und den Fotografen geschickt hatte.
"...Einer Nutzung unserer Informationen für diese Zwecke haben wir nie zugestimmt. Die Zuarbeiten waren lediglich für Materialien des Sächsischen Kultusministeriums gedacht. Zudem wurden in Ihrer Darstellung auf der genannten Website wesentliche Informationen weggelassen bzw. falsch dargestellt. Wir sind keineswegs der Meinung, dass Digitalisierung pauschal alles besser macht, und digitale Unterrichtsmedien ersetzen auch nicht Bücher und Hefte. Im übrigen gibt es schon seit vielen Jahren an unserer Schule keine Fibeln mehr.
Insgesamt sind wir mit der Präsentation unserer Schule in derart reißerischer Aufmachung in Bildzeitungs-Manier, mit der die Website TAG24 arbeitet, nicht einverstanden. Die Art und Weise, wie Sie mit den Ihnen zur Verfügung gestellten Materialien umgegangen sind, ist, was die Arbeit mit Medienvertretern betrifft, in unseren Augen nicht gerade vertrauenerweckend."
Und wir waren positiv überrascht, dass wir sofort am nächsten Tag eine Antwort der Redakteurin erhielten:
"Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich verstehe Ihren Unmut, jedoch ist der Artikel auf tag24.de nicht von mir. Sie finden meinen Artikel, wie vereinbart, auf dem SMK-Blog: https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2019/06/02/grundschule-samuel-von-pufendorf-die-mischung-machts/
Hier betone ich auch ganz klar, dass Ihre Schule eine Mischung alter und neuer Medien anstrebt (und ja auch schon sehr gut umsetzt).
Offenbar hat ein/e Redakteur*in von tag24.de meinen Text im SMK Blog als Vorlage genutzt."
Offenbar hat ein/e Redakteur*in von tag24.de meinen Text im SMK Blog als Vorlage genutzt."
Zudem schaltete sich auch ein Vertreter des Kultusministeriums ein, der uns erklärte:
"Tatsächlich passiert es häufiger, dass Inhalte, die wir bei Twitter, Facebook, Instagram oder eben auch im SMK-Blog veröffentlichen, von anderen Medien aufgegriffen werden. ... Wenn auch stark verkürzt und emotional zugespitzt, so kam Ihre Schule als ein moderner Lernort rüber. Ich hoffe, Sie können dies mit einem zugedrückten Auge ebenso sehen."
Was bleibt uns auch übrig?
Was wir aber aus dieser Geschichte gelernt haben, ist, zukünftig noch genauer abzuwägen,
welche Infos und Bilder wir weitergeben.