Wenn
der Mensch aufsteigen will, muss er stets die Schwerkraft
überwinden und
Grundlegend ist der Mensch von
Natur aus nicht für einen anderen Lebensraum, außer
einem vergleichbaren, wie
auf der Erde geschaffen. Er benötigt also eine Zelle, in der
er ähnliche
Lebensbedingungen, wie sie auf der Erde sind, vorfindet.
Daraus ergeben sich nun die
Probleme, die gelöst werden müssen, um den Aufenthalt
außerhalb der Erdoberfläche
zu gewährleisten. Das lebensnotwendigste, wie
Wasser und Atemluft, welche bereits wieder aufbereitet werden
können, aber auch
Nahrung muss zum Überleben im ausreichenden Maße
vorhanden sein. Problematisch
wird es mit der Nahrung für längere Missionen bei
denen keine
Versorgungsfrachten erfolgen können. Denn Nahrung kann nicht
wieder aufbereitet
werden, sondern kann nur durch Pflanzen und Tiere heranwachsen. Der
logische
Schluss wäre also nicht nur die Nahrung mitzunehmen,
sondern auch selbst in
Gewächshäuser zu produzieren.
Eine der
größten Gefahren innerhalb unseres
Sonnensystems ist der Sonnenwind. Dieser „Wind“ ist
ein stetiger Strom aus
Energie (Radio-, Röntgen-, UV-Strahlung), die nur zu leicht
das Erbgut des
Menschen schädigen können und Materie (Atomkerne,
Protonen, Elektronen). Dieser
Strom, der von der Sonne ausgeht, erreicht alle Planeten des Systems
und eben auch
Menschen, die sich in einer ungeschützten Umgebung, wie etwa
außerhalb der
schützenden Atmosphäre und Magnetosphäre der
Erde, aufhalten. So sind zum
Beispiel die atmosphärefreie Mondoberfläche ohne
Magnetfeld, die relativ dünne
Atmosphäre des Mars mit keinem vollständig
ausgeprägtem Magnetfeld oder auch
die Raumstation, in der sich Menschen befinden, dieser unsichtbaren
Gefahr
ausgesetzt. Denn der Sonnenwind durchdringt selbst die
Hülle
der ISS. Deshalb muss sich die Besatzung bei besonders heftigem
Beschuss von der
Sonne
aus, auch wenn sie innerhalb der oberen atmosphärischen
Schicht und innerhalb
der Magnetosphäre der Erde kreist, in einen Schutzraum
zurückziehen. Die
Gefahren, die genau von der kosmischen Strahlung ausgehen, sind noch
nicht
vollständig erforscht. Bekannt ist, dass das Krebsrisiko mit
zunehmender
„Bestrahlung“ steigt und die Dosis der Strahlung im Orbit noch innerhalb
der Magnetosphäre ca. 100 Mal größer als
auf der Erdoberfläche ist. Die
Belastung wäre weiter entfernt von der Erde noch
stärker.
Ein stärkerer Schutz
gegen diese
Gefahr muss natürlich für alle weiteren Missionen
vorhanden sein, was wiederum
bei der Materialwahl und dem daraus resultierenden Mehrgewicht
für die Antriebe
zu beachten ist. So ist es kein Wunder, dass die Weltraumforschung an
sich
daran interessiert ist, die besten Materialien nach Maß zu
verwenden und hat
dabei viele neue hochwertige Technologien hervorgebracht, um den
Materialbelastungen, wie den Sonnenwinden und Feststoffen wie
Meteoriten, die
mit einer enormen Geschwindigkeit durchs All fliegen, standzuhalten.
Die
menschliche Psyche spielt eine weitere bedeutende Rolle für
das Gelingen der
Raumfahrt. So ist es nicht verwunderlich, dass große
Anstrengungen im Bereich
der Weltraummedizin unternommen werden, um so viel wie möglich
über das
Verhalten der Astronauten und die Reaktionen des Körpers auf
die veränderte Umgebung
herauszufinden und daraus ideale Lösungen bereitzustellen.
Seit dem
Da letztlich der Körper
und Geist eine Einheit
bilden, ist auch die Gesundheit der Raumfahrer oberste
Priorität. Die
Schlafstörungen und Übelkeit gepaart mit Unwohlsein
und langsamen Herzschlag
sowie verändertem Flüssigkeitshaushalt schlagen sich
schließlich auch in der
Moral nieder und können zu Nerven-,
Kreislaufzusammenbrüchen sowie psychischen
Krankheiten führen. Gefährlich sind auch die
anatomischen Veränderungen, da auf
Grund der fehlenden Belastung durch das fehlende Gravitationsfeld der
Erde sich
der Körper umstellt und alles was nicht trainiert wird,
abbaut.
Bei
Langzeitaufenthalten kommt es deshalb zum Abbau von Muskelmasse und
Knochensubstanz. Vielversprechend sind die Ergebnisse einer Studie aus
Berlin,
bei der der Abbau der Muskeln und gleichzeitig der Knochenmasse durch
Vibrationen verlangsamt werden konnte. Denn, wenn es wirklich zu einer
Mission
zu einem entfernten Planeten wie dem Mars kommen sollte, so
müssen die
Astronauten sich dort auch auf ihren Bewegungsapparat
verlassen
können.
Für jegliche
Einsätze wie Reparaturen oder
Experimente, die die Besatzung einer Mission außerhalb der
schützenden Station
durchführt, muss auch ein geeigneter und sicherer Raumanzug
vorhanden sein, der
extreme Temperaturschwankungen sowie Strahlungen als auch Stoffe daran
hindert,
in den Anzug einzudringen. Für Langzeitmissionen, wie die
Erkundung des Mars,
müssen die Anzüge zudem auch für mehrfachen
Gebrauch geeignet sein. So vergab
die NASA 2008 einen Auftrag für die Entwicklung eines neuen
Raumanzuges, der
leichter, beweglicher und ausdauernder sein soll.
Endlich kann man sagen, dass
viel erfüllt werden muss, um einen sicheren und gelungen
Aufenthalt im Weltall
zu gewährleisten und dabei jeder Aspekt den höchsten
Ansprüchen genügen muss. Denn in der Geschichte der
Raumfahrt gab es schon viele
Unglücke, bei denen
auch Menschen ihr leben ließen.
[1] Zitat aus dem
Internet: Mars500: Anderthalb Jahre in der Isolation.
URL: http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-1/117_read-24704/
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